Wir befinden uns an der Nordostküste Sardiniens, am äußersten Punkt der Insel, der nach Süden, in Richtung des Golfs von San Teodoro, ausgerichtet ist.
Die Liebesbeziehung zwischen der Insel und dem Mailänder Mode-Clan Missoni, der die Welt mit seinen ikonischen Zickzackmustern einkleidete, begann Anfang der 80er-Jahre, als Rosita und Ottavio Missoni als Gäste der Schauspielerin Lea Massari (einer Ikone des europäischen Kunstfilms der 60er-Jahre) begrüßt wurden. Zu dieser Zeit feierte hier der internationale Jetset seine Hochblüte. Die Missonis waren von der Schönheit und dem Charakter der Insel verzaubert, die trotz des Tourismus-Booms ihr außergewöhnliches Natur- und Kulturerbe bewahrt hat.
Das heutige Ferienhaus der Missonis stammt aus den frühen 90er-Jahren, als die Familie den Architekten Gianni Gamondi beauftragte, drei Villen als Teil eines privaten Wohnkomplexes in Puntaldia zu errichten. Er konzipierte das Entree so, dass man direkt in das Wohnzimmer gelangt und die Großzügigkeit der Architektur einen atemberaubenden Panoramablick offeriert. Ein Korridor führt zu den Schlafzimmern. Vor jedem Raum befindet sich Kunsthandwerk aus aller Welt.
Über den Innenhof, dem sogenannten Patio, gelangt man, vorbei an indonesischen Sitzbänken und Rattanstühlen, in den leicht abschüssigen Garten, der zum tiefer gelegenen Pool führt. Angela Missonis Anwesen ist ein Ort voller Stil und Ästhetik. Jedes Objekt in ihrem Haus hat seine eigene Geschichte, an die sich die Kreativchefin und Präsidentin des traditionsreichen Mailänder Modehauses bis ins kleinste Detail erinnert, indem sie einem emotionalen roten Faden folgt, der Kindheitserinnerungen und Abenteuer rund um den Globus zusammennäht. „Das habe ich auf einem Markt in Aspen, Colorado, gekauft, als ich 13 war, und das hier habe ich aus dem Keller meiner Mutter geborgen“, sagt sie und zeigt auf eine kleine Bank in der Nähe des Wohnzimmersofas, als sie einen Keramikaschenbecher aus dem Regal nimmt.
„Flohmärkte sind eine große Leidenschaft von mir“, sagt sie. Rattan-Gartenstühle erinnern sie an das Elternhaus, und die bunte Vietri-Keramik stammt von einem wundervollen Urlaub mit den Großeltern an der Amalfiküste. „Ich liebe es, vergessenen oder scheinbar wertlosen Gegenständen neues Leben einzuhauchen und durch eine neue Interpretation Sinn und Bedeutung zurückzugeben. Alles in meinem Haus wird auf kreative Weise recycelt, und das macht mir wirklich Spaß. In Paris habe ich einmal etwa ein Dutzend preiswerter Gemälde von einem unbekannten Künstler gekauft. Sie hängen immer noch an meinen Wänden. Ich bin ein großer Anhänger des Upcyclings.“
Auch Designerstücke finden sich in Missonis Haus. Das Wohnzimmersofa ist von Cappellini und wurde mit einem Pierre-Frey-Stoff überzogen, auf dem übergroße Fische prangen – ein besonderer Fund aus Paris. Der von Paola Navone entworfene Esstisch erinnert Angela an die Mosaikarbeit, die sie auf einer Reise nach Accra, Indien, entdeckt hat. Im Außenbereich findet sich ein Sofa von Patricia Urquiola für Moroso, das bei einer Benefizauktion erworben wurde.
Alles in allem ist das Haus ein Fenster zu Angelas Kreativität. Neben ihrer Leidenschaft für zeitgenössisches und Vintage-Design birgt es auch eine besondere Sensibilität für Kunst. An den Wänden ist etwa die Palme von Mario Schifano neben einer üppigen Sammlung traditioneller sardischer Körbe zu sehen. Im Esszimmer flankiert das Werk von Maggie Cordelus kleine mehrfarbige Statuen einer Künstlerin aus Quiberon, Frankreich, die mit Plastik aus dem Meer gestaltet wurden.
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