Unglaublich saftig grüne Natur im farblichen Wechselspiel mit blühenden Sträuchern, der Duft nach Rosen, die zarten Sonnenstrahlen auf unserer Haut, die durch den Blätterwald durchblitzen. Die Stille, die nur von Vogelgezwitscher und fleißig summenden Bienen unterbrochen wird. Hie und da auch von einer leichten Brise Wind. Eigentlich wirkt das Rascheln der Blätter beruhigend auf unser Gemüt. Früher hätte uns der Wind genervt! Und dann diese unglaubliche Ruhe und Ausgeglichenheit auch in uns selbst. Von der Ferne hören wir das liebevolle Rufen „Der Kaffee ist fertig!“. Der frische Apfelstrudel aus dem Ofen hatte ihn eigentlich schon vorab verraten! Die Vorfreude auf den heutigen Grill- abend mit den besten Freunden ist groß. Lange hatten wir darauf warten müssen. Der exzellente Wein aus der Südsteiermark (ein Mitbringsel vom letzten Herbstausflug) ist schon eingekühlt.
Nur schweren Herzens lösen wir uns von der nagelneuen Paola-Lenti-Hängematte unter den Apfelbäumen. Diese Investition in unser neues Gartendesign hat sich wahrlich gelohnt. Es fühlt sich einfach an „wie täglicher Urlaub zu Hause“. Nach fast zweimonatiger Quarantäne haben wir uns dieses Lebensgefühl mehr als verdient!
Wir hätten uns wohl alle nicht gedacht, dass der von der amerikanischen Trendforscherin Faith Popcorn in den späten 80er-Jahren geprägte Trend des Cocooning so rasch in der heutigen Zeit abermals an Bedeutung gewinnen könnte. Schon immer haben wir Menschen, sobald uns die Welt da draußen zu kompliziert und stressig erschienen ist, uns gerne in unser Eigenheim zurückgezogen. Dieser Effekt des Sichzurückziehens in einen überschaubaren Lebensraum – ähnlich einem Kokon – wird derzeit durch die gesundheitliche Gefahr nur noch verstärkt. Mit dem einzigen Unterschied zu den Achtzigern: Dank dieses traumhaft schönen und sonnigen Frühjahrs ist es nicht unser Wohnzimmer, sondern unser eigener Garten, der zum Outdoor Living in Form eines sicheren Kokons einlädt. Raum und Zeit – so liest man – seien der neue Luxus. Zumindest einen ganzen Sommer lang!
ERWEITERTE WOHNRÄUME
Aber was benötigen wir eigentlich, um uns in unserem kleinen grünen Paradies glücklich und vor allem sicher zu fühlen sowie die auferlegten Unannehmlichkeiten von Homeoffice, E-Learning und Social Distancing zumindest für einige Zeit zu vergessen, ähnlich einer kurzen Auszeit vom Alltag? Gemäß der Philosophie von Christiane und Jörg Zecha (seit über 20 Jahren mit ihrem Unternehmen Die Begründer leidenschaftliche Terrassendesign- und Gartengestalter) sind sowohl Terrasse als auch Garten bewohnte und somit „erweiterte Wohnräume“. Daher ist es wesentlich, diese genau unseren Gewohnheiten und Bedürfnissen anzupassen – und somit unserem eigenen Charakter zu entsprechen! Dabei kann eine kleine Wunschliste an uns selbst durchaus hilfreich sein. Wollen wir mit unserem Sonnengruß auf der noch im Schatten liegenden Terrasse entspannt in den Tag starten? Im Anschluss in einer bequemen Loungegarnitur an unserem Grüntee nippen und der Natur lauschen? Wo wäre der richtige Platz für den Frühstückstisch? An welches lauschige Plätzchen ziehen wir uns in der Hängematte zum Träumen, Dösen und Lesen zurück? Wo findet sich der ideale Platz zum Sonnenbaden am Naturschwimmteich oder abends für die Outdoor-Küche mit eigenem Grill, der alle Stückerln spielt?
„Eines der wichtigsten Dinge ist meiner Meinung nach, gemeinsam im Freien zu essen und zu kochen. Diesem Bereich sollte genug Platz und Intensität gewidmet werden. Was gibt es Schöneres, als in den Garten zu gehen, die Zutaten selbst zu ernten, gemeinsam zuzubereiten und dann angenehme gemeinschaftliche Stunden mit der Familie oder mit Freunden zu verbringen?“, so Jörg Zecha.
Laut ihm „braucht es eigentlich nicht recht viel, um den Sommer im eigenen Garten mit der Familie wie im Urlaub genießen zu können“. Das Wichtigste sei seiner Meinung nach die richtige Einstellung und „dass man sich den Garten so einrichtet, wie sich die ganze Familie darin wohlfühlt. Es ist nicht anders als in den eigenen vier Wänden!“