Heuer ist alles anders: Unser Zuhause ist mehr denn je ein Lebensraum. Unser Esstisch wird zum Gourmet-Restaurant, unser Garten zum Urlaubsort. Dementsprechend groß ist das Bedürfnis, dieses Zuhause zu gestalten, neu zu entdecken und bewusst zu genießen. Da Großveranstaltungen heuer nicht stattfinden dürfen, holt uns der virtuelle Raum die einzigartige Atmosphäre von Grafenegg auf unser Smartphone, Tablet oder Computer. Wir trafen im Vorfeld Organisatorin der Design Days, Sabine Jäger, zum Interview.
1.) Wie kamen Sie auf die spannende Idee dieses virtuellen Formats als es leider feststand, dass aufgrund von Covid-19 sämtliche Großveranstaltungen abgesagt werden müssen?
Wir hatten diese Idee zu einem virtuellen Messeformat, das sich ganzjährig und regelmäßig mit informativem Content den Neuheiten im Design-, Lifestyle und Livingbereich widmet, schon länger im Kopf. Aber immer wieder vor uns hergeschoben. Als aufgrund von Corona alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten, haben wir natürlich ausgiebig mit all’ unseren Ausstellern gesprochen, deren einheitliche Rückmeldung war, es brauche eine zeitnahe Präsenz der Designwelt. Jeder von uns hat die letzten Monate sehr viel Zeit zuhause verbracht und plötzlich das Bedürfnis, das Eigenheim zu verschönern. Früher stand die Branche sehr oft in Konkurrenz zu Luxusurlauben, diese Konkurrenz fiel plötzlich weg. Zudem hatte jeder mehr Zeit für intensive Planung und zum Gustieren. Letzteres zudem einfach, bequem und kontaktlos auf dem Smartphone, Tablet & Co von der Couch oder dem Liegestuhl aus.
2.) Was darf man sich als BesucherIn von der Digital Design Experience erwarten?
Mit der Digital Design Experience 2020 bringen wir die Neuheiten und Designtrends aus dem Living- und Lifestylebereich in das Zuhause unserer BesucherInnen. Das Format als Art digitale Messe präsentiert rund 100 Aussteller und unzählige Marken unter anderem aus den Bereichen Wohnen, Schlafen, Küche, Interieur Design, Outdoor Living, Garten und Pool. Ergänzt um passende Accessoires.
3.) Wie werden die einzelnen Marken digital präsentiert und findet man sich als BesucherIn leicht zurecht?
Es war relativ schnell für uns klar, dass wir bisherige digitale Formate mit virtuell nachgebauten Messeständen nicht umsetzen würden. Zu groß war der Spagat unter den Ausstellern von Konzernen mit großen Marketingbudgets bis hin zu kleineren Manufakturen mit geringem Budget. Daher wäre eine einheitliche, qualitative Visualisierung der Marken und Produkte nicht möglich gewesen. Zudem wollten die Aussteller – verständlicherweise – kein zusätzliches Geld für weitere Kosten ausgeben.
Auf unserer Website befindet sich ein eigenes Erklärvideo sowie eine leicht bedienbare Menüleiste, beide führen sehr gut in einem 360° Überblick durch die einzelnen Themenbereiche. Besonders wichtig ist uns allerdings, das Feeling der reellen Design Days in Grafenegg zu übermitteln, Lust auf zukünftige Besuche zu machen und die Vorfreude auf 2021 zu steigern.
4.) Wie lange kann man dieses digitale Messeformat besuchen und wird es auch andere virtuelle Formate drum herum geben?
Auch wenn es bis Ende Juni einen Hauptschwerpunkt geben wird, kann die Digital Design Experience 2020 ganzjährig besucht werden und gilt als große thematische Klammer zu den zweimal jährlich stattfindenden Designevents in der Wiener Hofburg sowie auf Schloss Grafenegg. Es ist ja gerade Hauptsaison für Gartendesign, Outdoor Living oder Outdoor Küchen. Daher werden wir in den kommenden Wochen regelmäßige Neuheiten und informativen Content dazu hochladen.
Die Präsentation der Aussteller und Marken erfolgt über zahlreiche Produktfotos, Videos, Vorher- und Nachherbildern von realisierten Designprojekten sowie Foldern und Preislisten zum Downloaden. Ein eigener Info Point steht für Fragen, Beratung und das Vereinbaren von individuellen Beratungsgesprächen zur Verfügung. Besonders spannend werden aus meiner Sicht die Videos mit jeweiligen Fachexperten – sogenannte Experten-Talks – werden. Abgerundet wird diese Information über Blogposts und das hochwertige Design Deluxe Magazin, welches ebenfalls als E-Paper Version zur Verfügung stehen wird.
5.) Es scheint, Sie treffen mit dieser virtuellen Veranstaltung „voll den Zeitgeist“, immerhin konnte man schon in den letzten Wochen große internationale Museen virtuell besuchen sowie von der Couch aus dem Live- Stream aus der Wiener Staatsoper folgen. Wie sehen Sie das?
Nachdem gerade in der gehobenen und sehr haptisch geprägten Designwelt das Digitale bisher noch nicht so richtig angekommen war, schließen wir mit dem virtuellen Format rund um die Digital Design Experience 2020 sicherlich eine digitale Lücke. Hier hat also Corona definitiv ein neues Umdenken gebracht!
6.) Nun ersetzt das noch so innovative Digitalevent keinen persönlichen Besuch einer Ausstellung, vor allem wenn es um Inspirationen, neue Produkte, Materialien, Haptik, Trends, … etc. im Design-, Lifestyle- und Livingbereich geht. Gibt es aus Ihrer Sicht dennoch ein großes Atout dieses virtuellen Formats, das ein Alleinstellungsmerkmal wäre?
Ersetzen kann es einen Messebesuch nicht, allerdings bietet die Digital Design Experience eine andere und neuartige Form der Information. Wer sich bereits vorab sehr gezielt gewissen Designthemen und Fragen online widmet, geht als BesucherIn mit einem ganz anderen Wissen auf eine wirkliche Messe. Dies hilft bestimmt auch beim individuellen Beratungsgespräch mit den jeweiligen Ausstellern vor Ort.
7.) Wie sehr dürfen wir uns auf die reellen Design Days 2021 in Grafenegg freuen? Werden Sie in irgendeiner Form die virtuelle Designwelt beibehalten?
Wir freuen uns schon heute, unsere Gäste vom 7. – 9. Mai 2021 in Grafenegg willkommen heißen zu dürfen. Dennoch wird die digitale Designwelt jahresübergreifend als inspirierende und informative Ergänzung bleiben.